Artikel von „Sarithas“ 35

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  • Es gab kaum etwas schöneres in Kamasilvia als den Flondor See. Um den See herum wuchsen Blumen in jeder Farbe, verwunschene Wurzeln bildeten einzigartige Formen und die Geister tanzten durch die Luft. Doch all diese Schönheit ging an mir verloren. Ich war von Sorgen geplagt.
    „Schau nicht so besorgt drein, Vexilion. Eloen kann gegen uns drei nicht gewinnen, das wird selbst sie sehen.", versuchte Linwe mich zu beruhigen, vergeblich.
    In ihren Augen konnte ich die gleiche Furcht sehen, die auch ich in mir trug. Nur Hulon sah wild entschlossen aus. Er hatte immerhin am meisten zu verlieren.
    Aurelia stand ebenfalls neben mir, doch sie schwieg mich an seitdem ich mich entschieden habe, gegen Eloen zu kämpfen.
    „Eloens Stärke liegt im Nahkampf, wir müssen sie auf Distanz halten. Linwe bearbeitet sie mit Pfeilen, du Vexilion musst defensive Magie wirken. Kommt sie zu nahe, dränge ich sie zurück.", plante Hulon. „Noch etwas: Ihr dürft keine Sekunde lang zögern. Eloen ist gefährlich
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  • Mit einem Male...ist alles vorbei. Der Plan ging auf wie es lange geplant wurde: Brolina Ornette hat es geschafft, die Einel von Amelia zu trennen und hat dann schnell gehandelt. Sowohl die Königin wie auch die Einel wurden rasch verurteilt und genau so schnell stieg Brolina auf den Thron als Königin Gránas und damit in gewisserweise auch Kamasilvia.
    Als die Nachricht vor wenigen Tagen hier angekommen ist, war die Freude groß und die Erleichterung machte sich in jedem breit. Überall müde aber lächelnde Gesichter. Viele wollten noch nicht sofort nach Grána zurück und begannen eine Reise ins Ungewisse, aber einige konnten es kaum erwarten, wieder in die Stadt gehen zu können. Darunter auch Linwe, Hulon und ich. Mit einer kleinen Reisegruppe reisten wir tagelang durch Kamasilvia, trafen immer wieder auf reisende Händler und manchmal sogar auf Menschen, bis wir endlich in der Stadt eintrafen. Natürlich bekamen wir einige Blicke ab, welche verschiedenste Emotionen aufwiesen: Hass,
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  • Es dauerte nicht lange und es kamen erste Berichte vom 'Erfolg' dieser dunklen Rituale, welche die Kreaturen im Menschenland zum Wahnsinn trieben.
    Linwe erklärte mir, das Zentrum der Macht des an Kamasilvia angrenzenden Landes wurde 'Calpheon-Stadt' genannt, nach dem Land in dem es liegt. Diese Stadt geriet nun unter immensen Druck durch all die verschiedenen Arten von Wesen, welche mit suizidalem Trieb diese attackierten.
    In einem vorgeschobenen Posten nicht weit von einem der Ritualorte entfernt, tief in den Wäldern Kamasilvias, nah an der Navarn-Steppe, konnten wir nur noch abwarten. Missionen gab es so gut nicht mehr, da ab jetzt die Ganelle unter Brolina Ornette alles übernahmen. Sie mussten nur noch den Großteil der Einel von der derzeitigen Königin trennen, dann schlagen sie zu. Mein Zelt lag in Dunkelheit, da ich kein Licht mehr zum sehen brauchte. Ich saß auf einem der hölzernen Hocker und starrte in die Leere. Aurelia saß auf meinem Bett und kümmerte sich um ihr
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  • Wie damals rannte ich mit Linwe durch die Wälder Kamasilvias. Doch anders als damals, was Jahrzehnte her war, fühlte ich keine Freiheit. Nur schiere Entschlossenheit. Wie ich herausfinden durfte, haben die Ganelle in diesem zweiten Krieg, nach dem Mord an Polly, gewonnen. Die Ahib flohen in ein anderes Land, wo sie sich vermutlich neu formierten. Es würde früher oder später zu einem neuen Krieg gekommen, das war gewiss. Aber jetzt, jetzt wollte ich für Frieden sorgen, wenn auch nur ein Augenblick lang. So, dass die neue Generation zumindest ohne vom Tod umgeben zu sein aufwachsen konnten.
    Das bedeutete aber, die Menschen in Gefahr zu bringen. Linwe und Hulon hatten mir erzählt, dass es sehr viele Länder der Menschen gab und sie sich ohnehin ständig im Krieg miteinander befanden. Ich redete mir immer wieder ein, unsere Handlungen würden kaum einen Unterschied machen, aber der Plan bereitete mir immer Übelkeit, wenn ich über ihn nachdenken musste.
    "Vexilion, wir sind fast da. Wir
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  • Eloen beendete ihr Gemälde mit einem letzten, kleinen Tupfer auf das Grün der Augen, welche sie noch immer so klar in Erinnerung behielt, als wäre die Besitzerin dieser Augen direkt vor ihr, in diesem Moment. Nun brauchte die Leinwand Zeit zum trocknen, da Eloen bevorzugt mit Öl zeichnete. So erhob sich die lange Elfe, nahm einen Schritt Abstand von ihrem Werk und betrachtete es kritisch. Es ist deutlich höher als breiter, damit jedes Detail der Elfe, welche in der Erinnerung Eloens rumschwirrte, genaustens eingefangen werden konnte. Es zeigte eine ebenfalls lange Elfe mit weniger Kurven als Eloen selbst, nackt gezeichnet. Sie stand vor einem Meer aus Blut und Tränen, ihr Rücken dem Schauenden zugedreht. Ihre roten, langen Haare zu einem Zopf gebunden, den Kopf zur Seite gedreht, damit sie sehen konnte, wer sie in diesem Moment bestaunt. Wie auch Eloen ist ihre Haut blass. Und obwohl man ihr Gesicht nur zur Hälfte sehen konnte, ist es perfekt eingefangen, dachte Eloen stolz.
    Ihr[Weiterlesen]
  • Mitsamt ihrer neuen Beute verließ Venette den kleinen aber unheimlich gemütlichen Kräuterladen. In ihrem Beutel befand sich nun eine Mischung von Tränken, die selbstverständlich nicht zusammengemischt werden sollte.
    Erneut öffnete die Schwarzhaarige ihren Beutel und blickte grinsend auf den Inhalt: Eine Phiole gefüllt mit grüner Flüssigkeit, ein Mittel zum inhalieren, welches beruhigend wirken soll. Teekräuter eines Tees, welcher das Herz zum rasen bringt und zuletzt ihr bester Schatz:
    Eine Phiole mit einer pinken Flüssigkeit. Ein äußerst potenter Liebestrank, so versprach dieses Kräutermädchen. Das Kräutermädchen, oder die Kräuterhexe, wie Venette sie im Kopf behielt, schien sich mit jeder Art Kraut auszukennen und das machte sie in den Augen der Schwarzhaarigen
    äußerst gefährlich. Sie könnte ganz Calpheon auf eine Art und Weise vergiften, bei der die Wachleute es erst herausfinden würden, wer es war, wenn es längst zu spät ist. Venette schüttelte den Kopf und vertrieb sich
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  • „Vex, du musst aufstehen.", flüsterte die unendlich angenehme Stimme in mein Ohr.
    Ich öffnete die Augen und musste mich nicht lange an irgendeine Helligkeit gewöhnen, noch immer lag ich in dem Bett in Linwes und Hulons Versteck. Licht gab es hier nur spärlich. Doch meine Augen sorgten für einen Ausgleich und alles legte sich in einen grünen Schimmer, der mir genug Sicht in der Dunkelheit gewährte. Neben mir saß Aurelia auf dem Bett und lächelte mich sanft an.
    „Linwe und Hulon sind im Tischraum. Sie warten darauf, dass du wach wirst."
    Mein Blick fiel wieder auf Aurelia, die Elfe so ewig schön, ich fühlte mich unwürdig sie mehr als nur wenige Momente anzusehen. Also stand ich auf und spürte immer noch die Müdigkeit in jeder Faser meines Körpers. Es waren nur drei Schritte bis zum Vorhang, welcher den Tischraum von meinem Zimmer trennte und so stand ich schnell bei den anderen. Sowohl Linwe und Hulon starrten mich an, bis Linwe lächelte und die Stille brach:
    „Du warst lange weg, aber
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  • Von meinem Versteck aus beobachtete ich den Schwarzleopard wie er seine Beute riss. Die Beute selbst war kaum noch erkennbar, doch den Federn zufolge würde ich vermuten, das war ein unglücklicher Ferris. So nah an der Navarn Steppe wäre das nur realistisch. Hinter mir lag der dichte wie hügelige Wald, vor mir lag die grüne Wüste der Navarn Steppe voller Wild in allen Farben und Formen. Flache Hügel und etliche Blumen zierten dieses schöne Land. Leider war diese Steppe genau so gefährlich wie schön aus vielen Gründen: Wilde Tiere in allen Größen und am problematischsten für mich die Sichtbarkeit. Da ich direkt am Alten Baum der Weisheit vorbei wandern müsste, könnte ich schnell von den Ganellen entdeckt werden. Ein Todesurteil, denn könnte ich weder laufen noch mich verstecken.
    Nichtsdestotrotz trat ich aus dem Wald, dem Schwarzleoparden entgegen. Das erwachsene Tier war groß wie ich auf allen Vieren und doppelt so breit. Die gelben Augen fixierten sich sofort auf mich und es knurrte
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  • „Lohsa! Lohsa, verflucht! Lass das Ding fallen, wir müssen hier weg!"
    Mein Arm steckte tief in einem ausgehüllten Baumstumpf und ich konnte die rauen Kanten des Kristalls spüren, welcher darin versteckt war. Mir fehlten jedoch noch wenige Millimeter, so versuchte ich den Kristall mit den Fingerspitzen in meine Richtung zu drehen. Währenddessen hallten die Schritte vieler unfreundliche Mansha durch den Wald südwestlich von Calpheon-Stadt.
    „Ich habe ihn fast, Karazin! Gib mir einen Moment!", erwiderte ich.
    Aber Karazin hörte nicht auf mich, er zog an meinem freien Arm, wogegen ich mich vehement wehrte. In der letzten Sekunde konnte ich den Kristall fassen und aus dem Stumpf ziehen. Sofort zog Karazin mich mit sich und wir rannten durch das Unterholz nach oben, weiter in das Gebirge, welches Kamasilvia und Calpheon voneinander trennt. Zum Glück wussten die einheimischen Mansha nicht genau, wo wir uns befanden, so hingen wir sie schnell ab. Trotz meiner allgemein guten Kondition atmete
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  • Meine zittrige Hand umklammerte die weiße Tasse. Fassungslos starrte ich in die grüne Flüssigkeit, die Eloen mir eingeschenkt hat.
    Sie hat mir erzählt, was geschehen ist während ich durch die Nachwelt wanderte. Was viel länger war, als ich gedacht habe. Obwohl die Schwarzgeister besiegt worden, haben die Vedir und die Ganelle nicht aufgehört sich zu bekriegen. Das Licht der Kamasilve ist komplett erloschen und selbst unsere Schöpferin musste eingreifen um dieses Gemetzel zu stoppen.
    Als der Frieden in greifbarer Nähe war, sind die Anführer der Ganelle wie die der Vedir unter 'mysteriösen' Umständen gestorben, und als Vergeltung hat Amelia Polly hingerichtet. Viele Vedir, welche sich nun Ahib nannten, wollten mehr Macht und verbrannten die Energie der Wälder, was zu einem weiteren Krieg führte.
    „Ach ja, und: Nicht alle Vedir kämpfen, manche wollen fliehen, ganz pflichtbewusst mischen sie sich nicht mehr in den Krieg ein und wollen Kamasilvia und die Einheimischen schützen. Sie nennen
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